Altar mit Osterkerze und Blumen

„Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet Euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden,wie er gesagt hat.“ Mt., 28

Die entscheidenden Tage für unseren Glauben, unser ganzes Leben, sind wieder angebrochen: Karwoche und fünfzigtägige Osterzeit sind Mitte.

Kar- und Osterzeit erhellen mein Leben.
Kar- und Osterzeit schenken Sinn.
Ostern ist das Fest des Friedens für jeden Menschen guten Willens.

In einem holländischen Kirchenlied lese ich:

Schalom für Dorf und Stadt, schalom für das, was Atem hat.
Die Nachtigall mit ihrem Lied, der Mensch, der bald den Morgen sieht:
Gott will die neue Welt, lädt ein in sein Zelt.
                               Schalom für Wolf und Lamm,
                               schalom macht wilde Tiere zahm,
                               ein Kind, das Leut und Esel lenkt,
                               ein Mensch, der nie an Krieg mehr denkt,
                              Gott will die neue Welt, lädt ein in sein Zelt.
Schalom für Mensch und Tier,
schalom; dann ist die Erde hier
ein Paradies, wo jedermann,
den Frieden endlich finden kann.
Gott will die neue Welt, lädt ein in sein Zelt.

 Der Ruf „Schalom“ – Heil – Friede – Leben sei Dir, ist ein zutiefst österlicher Ruf.
Der Auferstandene tritt mitten unter uns mit seinem be-rührenden Wort:
“Friede sei mit Dir!“
Und auch das ist österlicher Glaube:
Ostern ist konkret, ereignet sich im Hier und jetzt, ist keine blasse Historie, ist – und zwar mittendrin in meinem Leben. Ostern bleibt nicht folgenlos.

Gerade in diese Zeit hinein, wo rechtes, menschenfeindliches Gedankengut von der USA bis Europa sich einschleicht in menschliche Gehirne, gerade in dieser Zeit, wo die Nächstenliebe sich aus manchem menschlichen Herz zu verabschieden scheint, gerade in diese, unsere Zeit hinein, gilt dieses Gebet aus dem Vamos Caminando:

Jede gute Sache im Leben,

jeder Sieg der Liebe über den Hass,

der Gerechtigkeit über die Ungerechtigkeit,

der Gleichheit und Brüderlichkeit über die Ausbeutung,

der Eintracht über die Zwietracht

gibt Zeugnis für die Auferstehung

in unserem Leben.

Verpassen wir Ostern nicht in unserem Leben!
Sind wir wachsam, für das, was in uns und um uns geschieht!
Machen wir den Mund auf!
Seien wir mutig!
Widerstehen wir!
Werden wir österliche Menschen!
Die Welt hat Ostern bitter nötig!

Und der Segen des Auferstandenen, das Licht des Osterfeuers
und österliche Freude wünsche ich Allen in Nah und Fern

Thomas Ries
Hochschulseelsorger
KHG Bayreuth