Sooft die Sonne aufersteht, erneuert sich mein Hoffen

und bleibet, bis sie untergeht, wie eine Blüte offen.      

                                                                                                                                                             Gottfried Keller

Die österliche Zeit hält an und was Gottfried Keller in seinem Gedanken benennt, ist zutiefst österlich. Denn schon in alten Zeiten war das ursprüngliche Ostersymbol die aufgehende Sonne, ein Ursymbol der Hoffnung im Leben, im Sterben, im Tod, im Auferstehen.
Am 1. Mai feiert die orthodoxe Kirche ihr Osterfest – die Gläubigen beten in die Nacht hinein und feiern den Auferstandenen mit dem Tagesanbruch. Und es wird gejubelt, getanzt, getrunken und gefeiert, denn: Ostern ist auch einleibliches Fest. Mitten in der österlichen Zeit liegt auch der Semesterbeginn für das Sommersemester. „Wie eine Blüte offen“, liegt es vor uns, den Studierenden, Lehrenden und Verwaltungskräften an den Universitäten und Hochschulen.
Möge Gottes Segen über dem Wachsen und Gedeihen, aber auch und besonders über dem Scheitern und den Brüchen liegen!

Frühlingsglaube

Die linden Düfte sind erwacht,
sie säuseln und weben Tag und Nacht,
sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muss sich alles, alles wenden.

Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
man weiß nicht, was noch werden mag,
das blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal:
Nun, armes Herz, vergiss’ die Qual!
Nun muss sich alles, alles wenden.

                                                                                                                               Ludwig Uhland

Eine mit vielen neuen Klängen und bunten Blüten gesegnete Zeit wünscht
Thomas Ries

Hochschulseelsorger