„… es herrscht ein neuer Geist im Team von Eintracht Frankfurt, seitdem Nico Kovac neuer Trainer ist…“
So war es in verschiedenen Medien zu lesen, als in hoffnungsloser Situation er und sein Bruder eine tief verunsicherte Mannschaft übernahmen.
„Er hat uns neuen Mut gemacht, unser Selbstbewusstsein gestärkt, den Kopf frei gemacht, aufgerichtet, guten Rat erteilt, es herrscht ein neuer Teamspirit…“ so und ähnlich äußern sich die Spieler der SGE über den Kroaten und es liest sich fast wie eine pfingstliche Liste von Eigenschaften des Heiligen Geistes.
Verängstigt saßen sie in einem Raum – war es die Mannschaftskabine oder ein Zimmer, kleiner Saal in Jerusalem, ein Seminarraum an der Uni, ein Hörsaal ,ein Wartezimmer in einer Arztpraxis…?
„Und da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher fährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren.“
„Heureka – ich hab’s gefunden“ – rufen wir aus, wenn wir einen Geistesblitz haben, der uns voran-, weiterbringt – als Einzelne oder als Team.
Der Spirit, der Heilige Geist ist ein unverzichtbares Element des Glaubens an einen dreifaltigen oder dreieinen Gott. Ohne ihn wäre die Welt grau statt bunt, trostlos statt hoffnungsvoll, tot statt lebendig.
Er weitet uns in unseren Ängsten, er tröstet uns in unserem Trauern, er tränkt Vertrocknetes, er bringt Sanftheit und (Er-)lösung in Erstarrung.
„Sende aus deinen Geist und das Antlitz der Erde wird neu“ – so heißt es als Bitte und Erfüllungszusage in der Antiphon des Festtages Pfingsten.
Auf Ikonen ist das Pfingstereignis oft mit feurigen Zungen dargestellt, die über den Jüngerinnen und Jüngern schweben.
Ein schönes Symbol – zeigt es doch wesentlich pfingstliches in der Frage: Wofür bin ich Feuer und Flamme, wofür pocht mein Herz, wofür brenne ich, was sind meine Träume und Visionen?
In der orthodoxen Liturgie heißt es:
Entzünde Feuer der Liebe in unseren Herzen,
oh Christus unser Gott,
damit wir dich in den Flammen
von ganzem Herzen und ganzem Verstand,
mit unserer ganzen Seele und unserer ganzen Kraft lieben
und auch unsere Nachbarn lieben wie uns selbst,
damit wir deine Gebote halten
und dich so lobpreisen,
dich, den Geber aller guten Gaben.
Und so wünsche ich Allen ein ansteckendes, be-geist-terndes Pfingstfest,
ja,
„es ist Zeit sich zu freuen
an atmenden Farben
zu trauen dem blühenden Wunder
Ja es ist Zeit
sich zu öffnen
allen ein Freund zu sein
das Leben zu rühmen“ wie es in einem Maigedicht von Rose Ausländer heißt!
Thomas Ries
Hochschulseelsorger