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Sehr erfolgreich verlief wieder die Saison der “Schwarzen Schafe”. Zur Aufführung gelangte das Stück: Die Verantworlichen von Thomas Bissinger, in der Regie von Elisabeth Probst und Reinhard Bohne.

 

„Humor ist das einzige, was man im Leben ernst nehmen muss;
Alles andere muss man mit Humor nehmen.“                Elmar Gruber

Die Karnevals/Faschings/Fassenachtszeit wird ja häufig als „Hoch-zeit“ des Humors bezeichnet. Schütte Dich doch mal wieder aus vor Lachen!
Manchem Zeitgenossen bleibt allerdings heute das Lachen im Halse stecken.
Und dem Faschingsmuffel ist diese Zeit nun eh suspekt.
In meiner Studentenzeit in Würzburg war ich auch „aktiv“, organisierte sogar selbst einen spontanen Rosenmontagszug. Es machte mir Spaß.
Heute bin ich da zurückhaltender, aber: Gerne erinnere ich mich an diese siebziger Jahre. Und: In meinem Bücherschrank steht ein Buch, das mir bei zum heutigen Tage ein Wichtiges geblieben ist:
Harvey Cox, Das Fest der Narren.
Cox erinnert in seinem Buch an eine lange verschüttete Quelle christlicher Tradition und entwickelt aus dem mittelalterlichen „Fest der Narren“ ein beeindruckendes Dokument christlicher Lebensfreude. Seine unorthodoxe Interpretation des Jesus von Nazareth als Narr, eröffnete mir neue Zugänge und setzte meine Phantasie in Gang, meinen Glauben hoffnungsfroh und im Sinne des Narren neu auszuformen.
Der Mensch als „homo festivus“, wie ich ihn dann auch im Katzanzakischen Alexis Sorbas kennen lernen durfte (immer noch ein Lieblingsbuch!), sollte mein ganzes Leben prägen.
Es gibt keine Kultur ohne Feste, das Fest durchbricht die Routine, ist Einkehr und Ausleben zu gleich. Wer den Sinn für Festlichkeit und Phantasie verliert, verliert Essentielles des Menschseins.
Gerade in der katholischen Kirche hat sich dieser tiefere Sinn des Festes in seinen verschiedenartigen Riten und Segensgebärden bis heute gewahrt (nicht umsonst sind Karnevalshochburgen mehrheitlich katholische Orte).
Ein (guter) Gottesdienst ist ein Fest der Unterbrechung in meinem Alltag. Im Fest begegne ich dem Höheren, ein Fest ist der Schnittpunkt von Immanenz und Transzendenz, Himmel und Erde berühren sich.
Dieses Verständnis von Fest sprengt Zeit und Raum.
Als Christ begebe ich mich hinein in die Fülle der festlichen Rituale, die ich im Laufe eines Jahres durchlaufe und die ich vom Anfang bis zum Ende meines Lebens durchlaufe.
Von daher gesehen, ist für den christlichen Narren auch an Aschermittwoch nicht „alles vorbei.“
Denn er weiß sich getragen vom festlichen Rhythmus der Ewigkeit.
So halte ich das weltliche Ritual des Karnevals für ein Wichtiges und in schwerer Zeit,
in der der Hass immer mehr an Boden gewinnt, sogar (über-)lebenswichtiges.
Seinen tiefsten Grund erfährt der festliche Mensch aber erst in der Hoffnung, dass „das Gelächter der Hoffnung letzte Waffe ist“, das heißt, Gier, Hass und Verzweiflung durchbrechen kann durch seine Ausrichtung auf den Gott der Liebe.

In diesem Sinne wünscht ihnen eine festliche Zeit im bald beginnenden Frühling

Thomas Ries
Hochschulseelsorger

Postkasten Uni

Gedanken zur weihnachtlichen Zeit

Gerade komme ich vom Briefkasten auf dem Campus. Ein Stoss weihnachtliche Post wollte noch auf Reisen gehen in alle Welt.
Seit ein paar Wochen mag ich diesen Briefkasten besonders. Ein Student (vermute ich mal) hat mit dickem Filzstift „Nur Liebesbriefe“ auf den Einwurfschlitz des postgelben Kastens geschrieben.
Schön!
Denn das Hochfest der Menschwerdung Gottes ist ein Fest der Liebe.
Nein, damit meine ich jetzt nicht nur, dass wir uns beschenken, teilweise auch mit Geschenken zudecken, dass vom Sinn von Weihnachten nichts mehr zu entdecken ist,
ich meine, dass das Weihnachtsfest eine ganz besondere Liebesgeschichte zwischen dem Gott der Christenheit und den Menschen ist.
Wenn wir die adventliche Zeit auch als „Sehnsuchtszeit“ verstehen, die sich vielleicht auch in dem Beatles-Titel „All you need is love“ widerspiegelt oder wie es die Altvorderen ausdrückten, als Zeit der Erwartung, dann erfüllt sich das Sehnen, das Warten, die Verheißung in einer Liebesfülle, die in der Geschichte der Menschheit ihresgleichen sucht. Das Pink Floydsche „Wish you were here“ findet Erfüllung, findet Verwirklichung und bleibt nicht himmlisch weit entfernt.
„Nur Liebesbriefe“, das sind Briefe, die Gott an Weihnachten selbst schreibt – an uns!
Gott kann nicht anders als Liebe. Und: Liebe ist ansteckend!

Lass Liebe
lass Liebe sprechen
und nicht das Negative rächen

lass Liebe geschehen
und du wirst
überall Gottes Spuren sehen

lass Liebe fliessen
und du kannst
dein Leben
deine Träume geniessen

lass Liebe entspringen
sie lässt alle Hindernisse überwinden

lass Liebe neu entstehen
lass das Alte vergehen
um in der Liebe neu aufzuerstehen

So formuliert es die Schweizer Lyrikerin Christine Irtenkauf.

Und im Taizeabend vor einigen Wochen haben wir uns wieder die Worte aus dem 1. Johannesbrief einverleibt, ein poetisch-frommer Text:
Liebe Schwestern und Brüder, wir wollen einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott und jeder der liebt, stammt aus Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe.
Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.
Feiern wir Weihnachten als Fest der Liebe, bei aller Verzweiflung, die ausgehalten werden will, über den Zustand dieser Erde.
Feiern wir Weihnachten so, als würden wir einen Liebesbrief öffnen, den Gott nur an mich geschrieben hat. Stellen wir uns vor, was Gott uns schreiben würde…

Wie schon häufiger geschehen, möchte ich auch in diesem Jahr abschließen mit
dem von mir sehr geschätzten Hanns Dieter Hüsch:

Mein Bekenntnis

Ich setze auf die Liebe
Das ist das Thema
Den Hass aus der Welt zu vertreiben
Bis wir bereit sind zu lernen
Dass Macht Gewalt Rache und Sieg
Nichts anderes bedeuten als ewiger Krieg
Auf Erden und dann auf Sternen

Ich setze auf die Liebe
Wenn Sturm mich in die Knie zwingt
Und Angst in meinen Schläfen buchstabiert
Ein dunkler Abend mir die Sinne trübt
Ein Freund im anderen Lager singt
Ein junger Mensch den Kopf verliert
Ein alter Mensche den Abschied übt.
Ich setze auf die Liebe.

Denn jeder weiß woran es liegt
Doch es hat noch niemand den Hass besiegt
Ohne ihn selbst zu beenden
Er kann mir sagen was er will
Er kann mir singen wie er’s meint
Und mir erklären was er muss
Ich setze auf die Liebe. Schluss!

In diesem Sinne wünsche ich Euch Allen ein friedliches, ein mit Liebesbriefen Gottes gesegnetes Weihnachtsfest!

Thomas Ries
Hochschulseelsorger
KHG Bayreuth
Weihnachtliche Zeit 2015/16
 

 

 

Advent 2015 Impuls

 

Advent – was soll mir das?

Wenn wir in den Tagen des Advents die alttestamentlichen Texte in den Gottesdiensten hören, so kommen mir diese in diesem Jahr aktueller denn je vor.

Vom „Volk, das im Finstern lebt und auf ein Licht wartet“, ist da die Rede und überhaupt kommt der in der Finsternis entstehenden tiefen Sehnsucht eine große Bedeutung zu. Ich erlebe sehr viel Finsternis in diesen Tagen – der Pegidamob, der sich austobt mit menschen- und religionsfeindlichen Parolen, auf einer ähnlichen Stufe, nur gewaltbereiter der „IS“, der den Koran verfälscht und eigentlich nur eine machtgierige, narzistische Bewegung ist, ähnliche Bewegungen in Mali und Nigeria, der ewige Unfrieden im sogenannten Heiligen Land, die Gleichgültigkeit vieler Deutscher ihrer Demokratie gegenüber, das seltsame Schweigen vieler Menschen…

Ja – viel Finsternis, das die Sehnsucht nach Licht tiefer und tiefer werden lässt.

Nach einem Licht, das in der Menschenfreundlichkeit der Begegnung mit geflüchteten Menschen durchaus auch schon in dieser Zeit aufleuchtet.

 

Advent – was soll mir das?

Zu meinen Vorbildern, an denen ich mich gerne orientiere, gehört auch der Jesuit Alfred Delp. In einer Zeit größter Not, er saß in einer Gefängniszelle und wartete auf seine Hinrichtung, schrieb er mit gefesselten Händen seine Meditationen, die auf geheimen Wegen aus der Haftanstalt Tegel geschmuggelt wurden.

Er widmet sich darin besonders auch des Advents und schreibt:

 

Advent ist eine Zeit der Erschütterung,

in der der Mensch wach werden soll zu sich selbst.

Die Voraussetzung des erfüllten Advent ist der Verzicht auf die anmaßenden Gebärden und verführerischen Träume, mit denen und in denen der Mensch sich immer wieder etwas vormacht. Er zwingt so die Wirklichkeit, ihn mit Gewalt zu sich zu bringen, mit Gewalt und viel Not und Leid.

Das erschütterte Erwachen gehört durchaus in den Gedanken und das Erlebnis des Advents. Aber zugleich gehört viel mehr dazu. Das macht ja die heimliche Seligkeit dieser Zeiten aus und zündet das innere Licht in den Herzen an, dass der Advent gesegnet ist mit den Verheißungen des Herrn.

Die Erschütterung, das Aufwachen: damit fängt das Leben ja erst an, des Advents fähig zu werden.

Gerade in der Herbheit des Aufwachens, in der Hilflosigkeit des Zusichselbstkommens, in der Erbärmlichkeit des Grenzerlebnisses erreichen den Menschen die goldenen Fäden, die in diesen Zeiten zwischen Himmel und Erde gehen und der Welt eine Ahnung von Fülle geben, zu der sie gerufen und fähig ist.


Advent – was soll mir das?

Ich glaube, Alfred Delp gibt mir eine gute Anwort!

In den adventlichen Liedern, die wir so gerne singen, ist von „Wachet auf, ruft uns die Stimme“, von „In hartem Weh die Menschheit klagt““, von „Wo bleibst Du, Trost der ganzen Welt“ und – als Hoffnungsbotschaft – von „Kündet allen in der Not, fasset Mut und habt Vertrauen, bald wird kommen unser Gott, herrlich werdet ihr ihn schauen. Allen Menschen wird zuteil, Gottes Heil“ die Rede.

Sehnen wir uns nach diesem herunterkommenden Gott und erspüren wir dir goldene Fäden, die in dieser adventlichen Zeit zwischen Himmel und Erde gespannt sind.

Eine wachsame und mit innerer Sehnsucht erfüllte adventliche Zeit

wünscht Thomas Ries

Hochschulseelsorger

Katholische Hochschulseelsorger/innen begrüßen Aktion der Hochschulen gegen Fremdenfeindlichkeit in Deutschland

Die katholischen Hochschulseelsorgerinnen und -seelsorger begrüßen die Aktion “Weltoffene Hochschulen” der Hochschulrektoren, mit der sich diese klar gegen Fremdenfeindlichkeit in Deutschland stellen.

(Düsseldorf-Bonn, 11. November 2015) Der Geschäftsführende Ausschuss der Konferenz der katholischen Hochschulseelsorger/innen (KHP) begrüßt die von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) bei ihrer Vollversammlung am 10. November beschlossene Aktion gegen Fremdenfeindlichkeit in Deutschland. „Wir praktizieren seit jeher weltoffene Gemeinschaften in unseren Hochschulgemeinden“ hält Hochschulpfarrer Jürgen Hünten, Vorsitzender der KHP fest. „Was junge Menschen an unseren Hochschulen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gerade in dieser Hinsicht erfahren und lernen, ist für die Zukunft unserer multikulturellen und auch multireligiösen Gesellschaft von unschätzbarer Bedeutung. Aber Fremdenfeindlichkeit und Rassismus können sich leider auch unter gut gebildeten Menschen ausbreiten. Es ist deshalb mehr als erfreulich, dass sich die Hochschulen in ihrer Gesamtheit und der HRK-Präsident persönlich so unmissverständlich und deutlich in die Gesellschaft hinein äußern. Die Hochschulrektoren stärken damit auch den vielen Tausenden freiwillig engagierten Studierenden, Nachwuchswissenschaftlern und –wissenschaftlerinnen sowie Professorinnen und Professoren den Rücken, die sich in der Flüchtlingshilfe einsetzen.“

Auch zahlreiche Hochschulgemeinden sind in der Flüchtlingshilfe aktiv geworden, oder sie unterstützen studentische Initiativen ideell oder materiell (vgl. www.fhok.de). Neben diesem Engagement für die allgemeine Flüchtlingshilfe sieht sich die katholische Kirche an den Hochschulen insbesondere auch bei der Integration von studierwilligen Flüchtlingen und beim Bildungsaufstieg von jungen Menschen mit Migrationshintergrund gefordert. „Wir verfügen über ein weites Netz von hauptamtlichen, qualifizierten Kräften, die sich um die interkulturelle Verständigung und die Integration von ausländischen Studierenden kümmern“, erläutert Dr. Lukas Rölli, Geschäftsführer des Forum Hochschule und Kirche (FHoK).

„Hinzu kommt, dass wir über vielfältige Netzwerke in den Vorraum der Hochschulen verfügen zum Beispiel über unsere katholischen Schulen, die großen Verbände und natürlich die Caritas“, ergänzt Rölli. Der KHP-Vorsitzende Jürgen Hünten hält fest: „Wir sind gerne bereit, die Hochschulen im Bereich von sprachlich-kulturellen Integrationsmaßnahmen nach unseren Möglichkeiten zu unterstützen, natürlich insbesondere da, wo es auch darum geht, die religiöse und weltanschauliche „Kultur“ unseres Landes den Flüchtlingen zu erschließen.“

Als Dachorganisation der katholischen Hochschulseelsorge nimmt das FHoK am 24. November an dem Flüchtlingsgipfel der Deutschen Bischofskonferenz teil. Das FHoK entwickelt zurzeit in Kooperation mit der Bundes-ESG (Evangelische Studierendengemeinden) und dem RAMSA (Rat muslimischer Studierender und Akademiker) und in enger Absprache mit der Hochschulrektorenkonferenz ein Projekt für eine umfassende empirische Grundlagenstudie zu den Aspekten der kulturellen Integration von Flüchtlingen.

Kontakt: Jürgen Hünten (0211) 934 92-0 huenten@khg-duesseldorf.de
Dr. Lukas Rölli (0163) 339 23 67 roelli@fhok.de

Die KHP ist die Vertretung aller hauptamtlich tätigen pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den rund 125 katholischen Hochschulgemeinden in Deutschland. Sie organisiert Einführungs- und Fortbildungsveranstaltungen für Hochschulseelsorger und Hochschulseelsorgerinnen und trägt im Rahmen des Forum Hochschule und Kirche e.V. (www.fhok.de) Mitverantwortung für die Gestaltung der Hochschulpastoral in Deutschland. Die Herbsttagung ist das wichtigste Treffen der KHP.
Verantwortlich: Hochschulpfarrer Jürgen Hünten (Düsseldorf) – Vorsitzender der KHP
Geschäftsführer: Dr. Lukas Rölli (Bonn)
Forum Hochschule und Kirche e.V., Rheinweg 34, 53113 Bonn
Tel. (0228) 9 23 67-0 mobil: (0163) 339 23 67 E-Mail: roelli@fhok.de
weitere Informationen: www.fhok.de

  “Tischlein deck dich” – seit vier Wochen in der KHG
Begegnung von Geflüchteten und Studierenden beim gemeinsamen Abendessen.

Marokkoabend mit Aziz Amadah am 10.11.2015

“Nie wieder? Über den Umgang mit dem schwierigen Erbe des Nationalsozialismus” mit Prof. Wolfgang Benz. Musikalische Gestaltung: Heiner Weigert (Klezmer-Musiker).

Ehrenamt

Mit dem Ehrenamt im 21. Jahrhundert beschäftigte sich ein KHG-Themenabend. Dr. Peter Schüll gab einen historischen Abriss über die Entwicklung des Begriffes und seiner Bedeutung. Carolin Beck stellte das Kleinostheimer Projekt “unbezahlbar” vor, ein Vorzeigeprojekt aus Unterfranken.

 

 

Internationaler Friedensgottesdienst Oktober 2015

Im Rahmen des gemeinsam mit ISN von der Universität Bayreuth organisierten Begrüßungswochenendes für internationale Studierende in der KHG, feierten fast siebzig Studierende aus aller Welt gemeinsam mit Hochschulseelsorger Thomas Ries einen bewegenden Gottesdienst zum Thema “Was ist für dich Heimat”- “What do you associate with “home”?
Im Wort Jesu “Ich war fremd und ihr habt mir eine Heimat gegeben” sei, so Ries, ein Auftrag an uns alle gegeben, in der KHG jungen Menschen eine “Heimat auf Zeit” zu schenken. Ries forderte die Studierenden auf, auf diese Art und Weise am Weltfrieden mitzuarbeiten und anderen, die fremd sind, auch eine Heimat anzubieten.

Internationaler Friedensgottesdienst Oktober 2015

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